Auch für Österreich hat bloß etatistisches Denken in gewissem Ausmaß eine unselige Entwicklung mit sich gebracht. Um vor allem die staatliche Eigenständigkeit Österreichs eine allgemein verständliche Erklärung zu geben, hat man nach 1945 die „Österreichische Nation“ erfunden, womit man den Österreichern die bisher als selbstverständlich geltende Zugehörigkeit zum deutschen Volk abzusprechen versuchte und sie als Angehörige eines eigenen, nur zufällig deutschsprechenden, bezeichnete.
Als Rechtfertigung dieses abwegigen Standpunktes wird angeführt: die Bindungen zum deutschen Volk aufgrund von Abstammung, Kultur und Geschichte seien so gering, dass die bloße Gemeinsamkeit der Sprache dem in der Geschichte schon anderwärts vorgekommenen Vorgang der „Nationwerdung“ nicht hinderlich sein dürfe.
Die Entstehung des Hirngespinstes von der „Österreichischen Nation“ hat der Zusammenbruch des Deutschen Reiches verschuldet, der Hassgefühle und Opportunitätserwägungen einiger Österreicher auslöste, die nach dem verlorenen Kriege mit den „reichsdeutschen Kriegsverbrechern“ nicht mehr Angehörige des selben Volkes sein wollten.
Als ihre geistigen Väter versuchen auch heute noch gewisse Kreise, insbesondere CV-er und Marxisten, die Bevölkerung von der Richtigkeit ihrer Ideen zu überzeugen bzw. in der Jugend gar nicht die Kenntnis aufkommen zu lassen, dass die Staatsbürger des heutigen Österreichs mehrheitlich mit den Deutschen jenseits der Grenzen ein Volk bilden.
(Fortsetzung folgt.)