Denn er ist unser!
An dieser Stelle soll des am Samstag, den 7. April, in Sopron (Ödenburg) plötzlich und unerwartet verstorbenen Dichters und Denkers, des Schriftstellers und Oppositionspolitikers Gerd Honsik gedacht werden.
Wie sein untadeliger Lebenslauf bestätigt, war Honsik von Jugend an aufs Engste mit der Sache des eingeborenen Volkes seiner deutsch-österreichischen Heimat verbunden. Von seiner Mutter Irene früh aus ihrem eigenen Erleben über geschichtliche Zusammenhänge aufgeklärt, prallte die Propaganda der Besatzungsmächte und ihrer Lizenzmedien an ihm ab. Sein Vater Hans, Burschenschafter und Jurist, war als Leutnant der Fallschirmjäger 1944 in Italien gefallen. Dessen ideelles Erbe anzutreten und sein Licht weiterzutragen, war sein Bestreben.
Mit der Gründung einer nationalen Mittelschülerverbindung setzte er als Jugendlicher ein erstes Zeichen des politischen Ungehorsams gegen den volksfeindlichen Ungeist. Vom Kampf gegen die Unterdrückung der Südtiroler mitgerissen, verwirklichte er 1961 einige öffentlichkeitswirksame Aktionen, bei deren Umsetzung er genauestens achtete, keine Menschen zu gefährden. Nach den für diese – verhältnismäßig harmlosen – Taten verhängten vier Jahren Haft gliederte sich Honsik in die NDP (Nationaldemokratische Partei) von Dr. Norbert Burger ein, in der er bis Mitte der 1980er Jahre eine führende Position innehatte.
Gerd Honsik als aktiver Bursch anlässlich des 200. Geburtstages Friedrich Schillers.
Ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass sein Aktivismus, der ihm schon in jüngeren Jahren viele Strafen eingetragen hatte, gerade mit der Verbüßung von Haftstrafen auch den Grundstein zu seinem dichterischen Schaffen legte. Erfolgreiche Dichterlesungen nahmen von Wien ihren Ausgang und sollten ihn im gesamten deutschen Raum bekannt machen. Seine ungemein packenden wie berührenden Balladen, „Der Blumenkrieg“, „Abschied von Deutschlands Pferden“, „Der Untergang von Dresden“, aber auch kürzere Gedichte und große Epen wie „Im Alcázar nichts Neues!“ und „Die Nacht der Nibelungen“ legen Zeugnis von seiner dichterischen Größe ab.
Anfang der 1980er Jahre wandte sich Honsik mit der Gründung der Zeitschrift „Halt“ stärker der politischen Publizistik und eigenständigen politischen Vorhaben zu. Ein Meilenstein des Widerstandes der Österreicher gegen die politisch gesteuerte Überfremdung blieb dabei die Wahlplattform „Ausländer-Halt-Bewegung“, gefolgt von der bereits bei der Gründung untersagten „Nationalen Front“ und der Liste „Nein zur Ausländerflut!“. Letzterer wurde der Antritt zur Nationalratswahl 1990 durch die Wahlbehörde und den gleichfalls politisch bestellten Verfassungsgerichtshof verwehrt.
Im selben Zeitraum blies er zum Angriff gegen die herrschende Doktrin der offiziellen Zeitgeschichte. Diesem Instrument der „re-education“, dem Geßlerhut der geistigen Fremdherrschaft, widmete Honsik sein bekanntestes Werk, das schon für sich genommen als die Anthologie des Revisionismus weltweite Bekanntheit erfuhr. Wie aus den „Stenographischen Protokollen“ (S. 35 – 73) des Nationalrats und anderen Beratungsprotokollen hervorgeht, wurde im Februar 1992 eigens auf seinen Fall bezogen ein Anlassgesetz geschaffen und das bestehende NSDAP-Verbotsgesetz novelliert, um ihn wenige Monate später verurteilen zu können. Der Haftstrafe entzog sich der verfolgte Autor durch die Flucht nach Spanien. Im erzwungenen Exil fand die publizistische Schaffenskraft ihre Verwirklichung in einer Vielzahl von Büchern und Aufsätzen. Die Auseinandersetzung mit der skurrilen Figur des Simon Wiesenthal führte zur kritischen Monographie „Schelm und Scheusal. Meineid, Macht und Mord auf Wizenthals Wegen“.
Als sein „Opus magnum“ kann gewiss das prophetische Werk „Halt dem Kalergi-Plan!“ angesehen werden, das er nach siebenjähriger Vorarbeit im Jahre 2003 veröffentlichte. Es „ist das einzige Buch, das den Plan Kalergis aufzeigt, […] das rassistische Völkermordkonzept, die europäischen Völker durch Wanderbewegungen aus Asien und Afrika auszulöschen und durch eine neue ‘Mischlingsrasse’ zu ersetzen!“ Mit diesen Meisterleistungen hatte sich Honsik jedoch weltweit einflussreiche Feinde geschaffen. Schon Mitte der 1990er Jahre rückten sie ihn ins Fadenkreuz einer Verleumdungskampagne, als deren scheinbarer Auslöser die mysteriöse Briefbombenserie im Österreich der 1990er Jahre diente. Doch die damals noch rechtstreue spanische Justiz ging vor ihnen nicht in die Knie.
Nach seiner Deportation demonstrierte man für ihn.
Das sollte erst zehn Jahre später eintreten, als eine kleine, aber einflussreiche Minderheit ihren international vernetzten Vertreter von Wien nach Spanien schickte, um beim Regierungschef und dessen Justizminister die Auslieferung des unbequemen Schriftstellers ins Land der Verfolger, nach Österreich zu bewirken. Mithilfe einer gefinkelten Intrige, für die auch der sogenannte „Europäische Haftbefehl“ herangezogen wurde, gelang im Sommer 2007 die Verschleppung. Wenige Wochen später veröffentlichte der spanische Verfassungsgerichtshof eine Grundsatzentscheidung, die der Auslieferung entgegengestanden wäre. Das daraufhin in Österreich inszenierte Rachetribunal spottet jeder Beschreibung. Staatsanwalt Stefan Apostol – er durfte im Anschluss an das Verfahren Richter werden – forderte für die völlig gewaltfreie, als reine Meinungsäußerungen zu bewertenden Veröffentlichungen eine „Strafe im zweistelligen Bereich“, also zehn bis zwanzig Jahre Haft! Der treulose Richter Andreas Böhm war in seinem prozessrechtswidrigen Verhalten offensichtlich aus dem gleichen antifaschistischen Holz geschnitzt. Nur Dank des Umstandes, dass nicht alle Richter diesem bolschewistischen Ungeist verfallen sind, wurde Honsik nach vier Jahren wieder in die Freiheit entlassen.
Weder sein fortgeschrittenes Alter noch ein nach neuneinhalb Jahren politischer Haft wohl verdienter Ruhestand vermochten ihn davon abzuhalten, bis zum letzten Atemzug seine Stimme für Wahrheit und Gerechtigkeit, für das Überleben unseres Volkes wie aller Völker zu erheben. Darin besteht sein bleibendes Verdienst und darin ist er Wegweiser in einer dunklen Zeit.
Die internationale Presse überschlug sich anlässlich seines Todes.
Trotz des politischen Kampfes war Gerd Honsik seiner Familie stets der verantwortungsvolle Vater und seiner Frau der treusorgende Ehemann. Als der große österreichische und gesamtdeutsche Balladen-Dichter des 20. Jahrhunderts hat er sich in die Literaturgeschichte geschrieben. Für seine politischen Schriften hatte er Jahre an Kerker zu erdulden, doch der innere Gehalt seiner Aussagen steht unverrückbar. Der Erfolg als Politiker blieb ihm versagt, aber auch hier hat er den Weg beispielhaft vorgezeichnet. Dem engsten Kreis bleibt er in Erinnerung als treuer Freund und verlässlicher Kamerad, aber auch als glänzender Erzähler und launiger Unterhalter. Der Gemeinschaft der Aufrechten dient er als Vorbild: als Mann des Wortes und der Tat, als Prediger und Sprecher, immer an vorderster Front, wenn es galt, dem Einbruch einer feindlichen Übermacht ein „Halt!“ entgegenzudonnern.
Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist,
Der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter;
Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.
Nicht dem Deutschen geziemt es, die fürchterliche Bewegung
Fortzuleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin.
„Dies ist unser!“ so laß uns sagen und so es behaupten!
Denn es werden noch stets die entschlossenen Völker gepriesen,
Die für Gott und Gesetz, für Eltern, Weiber und Kinder
Stritten und gegen den Feind zusammenstehend erlagen.(Johann Wolfgang von Goethe: „Hermann und Dorothea“)